König-Orgel

Aktuell: Großprojekt Orgelrenovierung

Die Orgel im Marienmünster ist ein Schmuckstück. Sie begleitet im Gottesdienst die Gemeinde, schafft meditative Momente, hochfestliche Stimmung und ist regelmäßig Mittelpunkt von wunderschönen Konzerten, veranstaltet vom Verein "Freunde der Diessener Münsterkonzerte e.V." unter der Leitung des Münsterorganisten Stephan Ronkov. Mehr Informationen unter: muensterkonzerte-diessen.de

Aber wie es eben so ist: Der Zahn der Zeit, er nagt. So auch an unserer schönen Orgel. Um die Spielbarkeit zu erhalten und wieder brillanten Klang hervorzubringen, ist eine umfassende Renovierung des Instruments dringend erforderlich. Spenden für dieses Projekt sind herzlich willkommen!

Die Geschichte:
Das Marienmünster erhielt  1739 ein von Caspar König (Ingolstadt) erbautes angemessenes Orgelwerk. Die besondere architektonische Aufgabe bestand darin, den Lichteinfall der bestehenden drei Fenster auf der Westempore nicht zu behindern. So kam es zu einer symmetrischen dreiteiligen Anlage. Das Orgelgehäuse wurde dekorativ reich ausgestattet; Gesimse mit schwungvollen Profilen, vergoldete Schnitzereien sorgen dafür, dass die Orgel eine spielerische Einheit mit dem Raum bildet.

Klanglich war die König-Orgel an den Prinzipien des klassischen Orgelbaus mit einem lückenlosen Prinzipalchor, reich besetzten Mixturen, breiter Berücksichtigung der Flötenregister orientiert. 

Die Orgelbauerfamilie König war eine der bedeutendsten im 18. Jh. in Deutschland. Capar König wurde neben  Johann Ignaz  Egedacher und Johann Konrad Brandenstein zum bedeutendsten Orgelbauer seiner Zeit in Altbayern. Bedeutende Orgelwerke hat er neben der Orgel in Diessen in Freising, Landshut, Neumarkt (Opf.), Niederaltaich und Weißenburg gebaut.

Beinahe 140 Jahre blieb die König-Orgel von größeren Eingriffen verschont, was für die Qualität der Orgel spricht. Im Jahr 1878 erfolgte jedoch dem veränderten Zeitgeschmack entsprechend eine romantische Umgestaltung. Die Orgel wurde von Max Maerz unter Beibehaltung des Prospekts umgebaut. Es gab zum Glück nur klangliche Veränderungen, die originalen Windladen blieben erhalten.

Die 1959 notwendig gewordene Überholung der Orgel bildete den Anstoß zu einer umfangreichen Restauration. Die Firma Nenninger baute die Spiel- und  Registrieranlage neu und setzte einen neuen  Spieltisch ein. Die Windladen wurden überarbeitet, der Tonumfang erweitert, der Winddruck gesenkt und der Registerbestand der barocken Disposition entsprechend ergänzt und neu intoniert.

Bei der jüngsten Restaurierung der Orgel in den Jahren 1984 – 1987 durch die Firma Schmidt, Kaufbeuren, wurde die Spielanlage in ihrer Gesamtheit neu konstruiert und  neue Registerzüge in 2 Staffeln links und rechts der Klaviaturen angeordnet. Zusätzlich wurde in den hohen Pedaltürmen ein weiteres Werk mit 12 Registern in einem schwellbaren Kasten neu eingebaut und das Pedal um die Register Choralbaß 4´ und Posaune 16´ erweitert. 

Die während des ersten Weltkrieges verloren gegangenen Zinnpfeifen wurden neu gefertigt. Um bei der Größe der Orgel den Mangel an Kombinationshilfen auszugleichen, wurde schließlich ein weiteres Manual als freies Koppelmanual angelegt. Das Instrument hat aktuell 39 Register auf drei Manualen und Pedal.

Die aktuelle Disposition lautet:

 

II Hauptwerk C–g3
1.Großkoppel16′
2.Prinzipal8′
3.Portun8′
4.Coppel8′
5.Gambe8′
6.Quintatön8′
7.Oktav4′
8.Spitzflöte4′
9.Quint3′
10.Superoktav2′
11.Mixtur major IV
12.Mixtur minor III

III Positiv
C–g3


13.Coppel8′
14.Prinzipal4′
15.Fletl4′
16.Oktav2′
17.Quint1 13
18.Cymbel II
19.Krummhorn8′
IV Schwellwerk C–g3
20.Rohrflöte8′
21.Salicional8′
22.Schwebung8′
23.Oktav4′
24.Traversflöte4′
25.Nasat2 23
26.Blockflöte2′
27.Terz1 35
28.Oktav1′
29.Plein jeu IV2′
30.Trompette harm.8′
31.Hautbois8′
Pedal C–f1
32.Prinzipal16′
33.Subbaß16′
34.Quintbaß10 23
35.Oktavbaß8′
36.Choralbaß4′
37.Mixtur IV2 23
38.Posaune16′
39.Trompete8′